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Als 1987 das Centre de Musique Baroque de Versailles (CMBV) gegründet wurde, ahnte wohl niemand, was auf die heute rund 50 angestellten Musikwissenschaftler dieses Instituts zukom- men würde. Denn der Partiturennachlass, der sich während der Regentschaften von Ludwig XIV., XV. und XVI. angesammelt hat, ist schier unendlich. Nach neuesten Zwischenständen wurde bisher erst fünf Prozent gesichtet und fein säuberlich veröffentlicht. Doch schon dieser kleine Teil hat für eine ungeheure Popularität des großen französischen Musikerbes gesorgt. Charpentier, Marais, Campra, Lully, Rameau, Mondonville, Grétry, Philidor – sie alle haben dank des CMBV sowie der Versailler Konzertsaisons, bei denen von William Christie bis Marc Minkowski nur die namhaftesten Interpreten zu hören waren, neue Flügel bekommen. 2007 wurde der 20. Geburtstag des CMBV begangen. Und dementsprechend umfangreich fiel nicht nur vor Ort das Jubiläumsjahr aus, son- dern auch die 20 CDs umfassende Jubiläumsbox »200 Years Of Music At Versailles«.
Guido Fischer, 19.04.2014, RONDO Ausgabe 6 / 2008
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