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So viel Haydn war nie. Die umtriebigen holländischen Billigheimer legen zum Jubeljahr eine Haydnwundertüte XXL vor, die es in sich hat. Richtige Nieten wird man darin nicht finden, wohl aber viele Überraschungen und zu Unrecht vergessene Musikpreziosen. Einen Großteil machen Eigenproduktionen in meist historischer Aufführungspraxis aus wie u. a. das vollständige Klavierwerk, sämtliche Orgelkonzerte, die Klaviertrios oder die Werke für Baryton mit dem Esterházy Ensemble: echte Entdeckungen. Das Rückgrat bilden die 104 Sinfonien in der mehr als soliden Einspielung der österreichisch-ungarischen Haydn-Philharmonie unter Adam Fischer. 17 CDs brauchen allein die kompletten Volksliedbearbeitungen – zum Teil betörend schöne Lieder mit Klaviertrio-Begleitung. Das vibratoarm aufspielende Buchberger Quartett mit allerdings etwas spitz-dominanter erster Geige übernimmt die Streichquartette. Die Messen hat man mit Frieder Bernius dazugekauft. Unterrepräsentiert ist allein das Opernschaffen, doch auch hier hält man einen Trumpf in der Hand: die bis dato einzige Einspielung der Marionettenoper »Die Feuersbrunst« (wenn auch in zum Teil etwas entstellter Textfassung). Eine runde Sache also, dieser Haydn-Backstein – und 35 laufende CD-Zentimeter, die sich lohnen.
Markus Kettner, 29.03.2014, RONDO Ausgabe 3 / 2009
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