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Jonas Kaufmann (c) Julian Hargreaves/Sony
Island sei ja schon so oft abgefilmt worden – es sei Zeit, dass da mal was Neues komme. So ist es in den Statements des isländischen Musikers Ólafur Arnalds zu lesen, und natürlich geben wir ihm Recht: Die Proportionen zwischen geografischer und Bevölkerungsgröße sowie filmischer und literarischer Relevanz sind in Island sicher einzigartig. Was noch zu entdecken wäre, ist die Musik – und hier sind wir wieder auf Arnalds Feld. Sieben Wochen lang hat er sieben Orte in Island besucht, hat so etwas wie ein landschaftlich geprägtes Tagebuch geschaffen, in dem sich Modern-Classics-Klangflächen mit Folkloristischem mischen. Und auch manchmal verwirren: So lauschen wir im ersten Track dem Dichter Einar Georg Einarsson (ohne auch nur ein Wort zu verstehen), bevor sich der Sound in mächtiger Steigerung wie ein klingender Sonnenaufgang über die rezitierende Stimme schiebt.
Mercury Classics/Universal
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Es ist ja selten, dass sich Sänger auch in den Kompositions- und Arrangementskünsten auskennen. Und eine solche Ausnahme ist der Tenor Daniel Behle – bisher bekannt aus einer Fülle von Opern- und Liedproduktionen von Mozart bis Gluck, von Schubert bis Strauss. Dass der Sänger auch ein Werkregister an Kompositionen vorzuweisen hat, wissen sicher nur die wenigsten. Nun hat sich Behle Lieder seiner Heimatstadt Hamburg vorgenommen, sie sowohl mit Schmiss und Geschmack als auch mit einem Schuss Wehmut für Gesang und Klaviertrio bearbeitet und das Ergebnis zum Programm seiner neuen CD gemacht. Das Ergebnis ist effektvolle Salonmusik „mit Meeresbrise“, Highlights sind Hits wie „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, „Kleine Möwe, flieg nach Helgoland“ oder „Grüße von der Mole“. Auch klingende Preisungen eines Steinway und des FC St. Pauli kommen vor. Für Behle ist das Projekt sicher auch ein Ausdruck von Heimweh: In Hamburg aufgewachsen, lebt er heute in Basel.
Berlin Classics/Edel
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Dass sich Tenöre, egal woher sie kommen, für Italien begeistern, liegt auf der Hand. Bekanntlich ist ja das Land der Zitronen und Pomeranzen auch dasjenige, in dem erfolgversprechende Sänger angeblich auf dem Marktplatz eine Chance bekommen, entdeckt zu werden. Jonas Kaufmann packte das Italienfieber ja schon mit seinem Puccini- Album – aber jetzt steigt er mit dem Album „Dolce vita“ sozusagen von der Opernbühne herab und begibt sich auf die Ebene der italienischen Canzone. Ist er ein würdiger Nachfolger von Beniamino Gigli oder gar Caruso? Über „Italianità“ verfügt Kaufmanns Tenor allemal – ob in „Torna a surriento“, „Non ti scordar di me“ oder „Core ´ngrato“. Der Abstand zur italienischen Popmusik ist klein, und so finden sich auch Songs wie das legendäre „Volare“ oder Zuccheros „I libro dell’ amore“.
Das Remake eines Filmklassikers ist nicht nur eine Herausforderung für den Regisseur, den Kameramann oder die Schauspieler. Manchmal muss sich auch der Soundtrackkomponist an der Vorlage messen lassen – vor allem, wenn es sich um so einen Klassiker handelt wie die Filmmusik aus den „Glorreichen Sieben“. Elmer Bernstein hat für die Verfilmung von 1960 den Western-Sound schlechthin geschaffen, und sicher nicht zufällig wurde das Thema auch zur Melodie des „Marlboro-Mannes“, der lange die Werbung im Kino beherrschte. James Horner, der zusammen mit Simon Franglen für die Musik des aktuellen Remakes verantwortlich zeichnet, lässt sogar einmal ein an Bernstein erinnerndes Thema anklingen, setzt aber insgesamt mehr auf einen psychologisch-geräuschhaften Stil der Untermalung.
Sony
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