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Viel unverkrampfter als hierzulande betrachtet man in Amerika das Miteinander von Kultur und Kapital: Man mag den Reichtum eines gerissenen Börsenspekulanten, vor allem, wenn er durch Hedge Fonds zusammengekommen ist, eher als Beute denn als seriösen Verdienst betrachten. Entpuppt sich dann aber ein Finanzhai wie Bruce Kovner als großzügiger Sponsor der Juilliard School, zu deren Aufsichtsrat er gehört, dann beruhigt sich schnell das kollektive Gewissen. 139 Manuskripte berühmter Komponisten, darunter Bach, Beethoven und Schubert, erwarb Kovner inkognito bei Auktionen – nicht ohne sich darüber zu wundern, wie günstig so etwas zu haben ist – und kündigte nun an, sie ab 2009 als „Juillard Manuscript Collection“ der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das freut nicht nur den Kapitalisten.
Michael Wersin, RONDO Ausgabe 2 / 2006
Im Prokofjew-Doppel mit dem Klavier-Geheimtipp Sergei Babayan zeigt die Argentinierin, dass sie […]
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Wir wussten es schon immer: Dirigentinnen müssen aussehen wie Hexe Wackelzahn, um überhaupt […]
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Variationenwerke sind oft gähnend langweilig. Es ist eine Kunst, das immer Gleiche mit etwas immer Neuem so zu verquicken, dass das Thema, auf dem alles basiert, stets subtil präsent ist, aber in den einzelnen Variationen dennoch überraschend neue, wunderbare Welten entstehen. Wohl kaum jemand beherrschte diese Kunst so gut wie Johann Sebastian Bach. Seine Goldberg-Variationen, im Original für Cembalo entstanden, sind ein unbestrittener Höhepunkt der Variationenkunst des Barock. In der […] mehr »