Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio
Alles Mittelmäßige war ihr zuwider: Bei Schallplattenaufnahmen verbrachte sie mit Abstand die meiste Zeit im Abhörraum, und verängstigte Meisterkurs-Teilnehmer fragte sie mitunter „Wer hat Ihnen denn gesagt, dass Sie singen können?“ Mit ihrem schon lang verstorbenen Mann, dem Produzenten Walter Legge, feilte sie einst mit nervenaufreibender Akribie Stunden um Stunden an einzelnen Liedphrasen, Worten, ja Silben. Elisabeth Schwarzkopf, die große Perfektionistin unter den Sängerinnen des 20. Jahrhunderts, ist tot. Sie verstarb am 3. August im Alter von 90. Jahren. Perfekt hatte Sie auch schon längst ihr Begräbnis im schweizerischen Zumikon vorbereitet, das unter dem Motto der Marschallin aus dem „Rosenkavalier“ stand „Leicht will ich’s machen mir und dir“: Zwei Sätze eines Mozart-Divertimentos erklangen, außerdem stand Paul Gerhardts Lied „Du meine Seele, singe / wohlauf und singe schön“ auf dem Programm der schlichten Feier im lutherisch-reformierten Ritus. Bilder von ihrem Grab, fotografiert von ihrer Privatsekretärin, belegen den stillen, nüchternen Abschied dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Im nächsten RONDO dokumentieren wir eines ihrer letzten Interviews, das sie Marek Kalina kurz vor ihrem endgültigen Verstummen noch gegeben hat.
Michael Wersin, 13.12.2014, RONDO Ausgabe 4 / 2006
Meine Aufnahme? Nein, doch nicht. Oder etwa doch!? Mehr als vier Jahre wäre das dann jetzt her. […]
zum Artikel
Namen, Nachrichten, Nettigkeiten: Neues von der Hinterbühne
Trotz eines ausgekugelten Knies, das sich die Sopranistin Christiane Karg während einer […]
zum Artikel
Als im April 2016 im Leipziger Gewandhaus ein Gedenkkonzert gegeben wurde zu Ehren des im Vorjahr […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr