home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Startseite · Medien · Boulevard

Boulevard

Ein Schuss Jazz, eine Prise Film, ein Löffel Leichtigkeit: Bunte Klassik

Der rosa Mond geht wieder auf

»Pink Moon« ist eine Album-Legende: Der Gitarrist und Songwriter Nick Drake schuf es in nur zwei Nächten zwei Jahre vor seinem Tod mit 24 Jahren. 40 Jahre später zieht Joel Frederiksen mit seinem Ensemble Phoenix Munich eine interessante Parallele für ein sehr persönliches »Requiem«: Lautenlieder der Renaissance, geprägt von ihrer typischen nachdenklichen Düsternis, korrespondieren mit Drake-Songs – natürlich ebenfalls auf der Laute begleitet! Requiem For A Pink Moon. An Elizabethan Tribute To Nick Drake Joel Frederiksen, Ensemble Phoenix Munich (harmonia mundi HMC 902111)

Der Sound der "Vinding"-Trilogie

Wenn ein Schriftsteller als Doppelbegabung auch noch Musiker ist, und wenn die Musik in seinen Romanen eine große Rolle spielt, dann bleibt das nicht aus, was der Schriftsteller, Komponist und Pianist Ketil Bjørnstad nun vorlegt: ein Musikalbum, das eine eigene Romanreihe »vertont«. Der Pianist Aksel Vinding ist die Hauptfigur der auch hierzulande bekannten »Vinding-Trilogie«, und seine Gestalt steht im Mittelpunkt der Doppel- CD, die Vindings im Buch vorkommendes klassisch-romantisches Repertoire von Mozart bis Ravel enthält, aber auch Bjørnstads Solo-Improvisationen, bei denen er in die Rolle seines Helden schlüpft. Songs From The Alder Thicket – Bjørnstad, Eggen, Süssmann, Zhang, Norwegian Radio Orchestra (2CDs, ECM/Universal 279 1249)

Neue alte Welt

Begegnungen zwischen Folklore und Barock haben derzeit Hochkonjunktur. Ein besonders schönes Beispiel legt der Gambist Fahmi Alqhai mit dem Flamencosänger Arcángel und dem Ensemble Accademia del Piacere vor: Sie bereisen musikalisch die Kolonien der Neuen Welt des 16. Jahrhunderts und mischen Flamenco, Klassik und lateinamerikanische Volksmusik zu einer »Mestizo Musica « voller spannender Improvisationen, bei denen man glaubt, selbst auf exotische Reisen zu gehen. Eine DVD vom Produktionsablauf erlaubt einen Blick hinter die Kulissen. Las Idas Y Las Vueltas. Accademia del Piacere, Fahmi Alqhai, Arcángel (CD + DVD, Alquai&Alqhai/ harmonia mundi AA 004)

Veritable Streicher-Bigband

Geigen und Bratschen statt Trompeten und Saxofone, Celli statt Posaunen: Wenn man die Bearbeitungen alter Big-Band-Klassiker der 30er Jahre vom Streichorchester »String Fever« gespielt hört, kann man sich kaum vorstellen, dass sie eigentlich für Bläser gedacht waren. Wirklich mitreißend ist das punktgenaue, kompakte Section-Spiel – rasant angetrieben vom Schlagzeug. Duke Ellington, Glenn Miller, Cole Porter – alles taufrisch! String Fever: It Don‘t Mean A Thing (Naxos 8.572834)

Blitzendes Blech aus dem Norden

Bei dieser Girlgroup aus dem hohen Norden wetteifern die blonden Haare mit dem Goldglanz von Trompete, Posaune, Horn und Tuba. Es war die Idee der gefeierten norwegischen Trompetenvirtuosin Tine Thing Helseth, das zehnköpfige, rein von Damen besetzte Ensemble tenThing zu gründen, das mit originellen Arrangements und blitzender Virtuosität überzeugt. Dabei geht es keinesfalls nordisch-kühl, sondern durchaus heißblütig zu – etwa in der »Carmen Suite«, Mozarts »alla turca« oder Albeniz‘ »Asturias«. tenThing: 10 (EMI 0883262)

Oliver Buslau, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 3 / 2012



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

An die Tasten

Als ein „Liebesverhältnis“ hat Thomas Mann einmal seine Beziehung zur Musik bezeichnet. Und in […]
zum Artikel

Gefragt

Justin Doyle

Erfrischendes Sorbet

Der Chefdirigent des RIAS Kammerchors in Berlin über seine Begeisterung für Haydn und […]
zum Artikel

Pasticcio

Undogmatischer Revolutionär

Wenn Nikolaus Harnoncourt am Pult mal wieder seine Augen weit aufgerissen und diesen fordernden […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top