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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Italienische Opernhäuser im Wandel der Zeit

Phönix aus der Asche

Italien – das Land der Oper! Vor 400 Jahren erfand man sie dort nicht nur, man schuf mit dem Teatro all’italiana auch gleich noch das passende Gebäude dazu. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts kam für viele Häuser das Aus. Erst in den 80er Jahren besann man sich wieder auf ihren kulturellen Wert, und so kann man heute viele Opernhäuser in ihrer alten Pracht bewundern. Reiner Penzholz, der für das ZDF einen Film zum Thema gedreht hat, berichtet aus Geschichte und Gegenwart.

Kunstsinnige Fürsten - Die Geburt der Oper

Die italienische Theatergeschichte beginnt mit dem Teatro Olimpico in Vicenza, das vom legendären Villenbauer Andrea Palladio entworfen und 1585 eröffnet wurde. Heute noch in seiner klassischen Form erhalten, zählt es als ältestes Theater Italiens zum Weltkulturerbe. Zum ersten Mal findet sich hier der Zuschauerraum von der Bühne getrennt. Alles, auch der gemalte Himmel, ist dem klassischen römischen Freilufttheater nachempfunden, sogar die Zuschauer nehmen wie im antiken Amphitheater auf Stufen Platz. Bauherr war eine Akademie, ein Kulturverein adliger und reicher Bürger, die zu dieser Zeit in Italien den Motor der Kultur bildeten. Doch das Teatro Olimpico hatte seine Grenzen: Das ganze Haus – selbst die Bühne – war aus Stein errichtet, und auch das Bühnenbild blieb unveränderbar, so dass sämtliche Theaterstücke in der Kulisse von »König Ödipus« gespielt werden mussten. Das Teatro Olimpico war nur zur Pflege des klassischen Theaters gedacht und hatte für die Bedürfnisse der aufkommenden Opernmusik noch keine Antworten.
Ganz anders der Geist einer anderen Akademie in Ferrara. Ihre Mitglieder nannten sich »die Furchtlosen« (»Intrepidi«) und wurden vom genialen und unruhigen Geist Giambattista Aleottis angetrieben. Dieser fand im Hafenviertel der Stadt eine leer stehende Lagerhalle und installierte dort 1605 ein Holztheater (Teatro degli Intrepidi), das sofort für die neue Gattung der Oper adaptiert werden konnte: Zuschauerraum und Bühne waren durch einen Vorhang getrennt, die Kulissen beweglich. Vergleichbar mit Off-Theatern der heutigen Zeit entstand in dieser »Theaterfabrik« eine Kreativität, die in ganz Norditalien ihren Nachhall fand und zum Experimentalstudio der jungen Kunstform Oper wurde.
Der Fürst Farnese aus Parma war von Aleottis »Theaterfabrik« derart begeistert, dass er ihn mit dem Auftrag nach Parma holte, in einem alten Waffensaal seines Schlosses ein identisches, aber wesentlich größeres Theater aus Holz auszuführen. Es wurde 1618 fertiggestellt und ist bis heute in restaurierter Form erhalten, obwohl es Ende des Zweiten Weltkriegs fast völlig ausgebrannt war: das Teatro Farnese. Künstlerisch hatte der Fürst Farnese seinen ganz eigenen Kopf. Aufwändige Feste und Spektakel, die über mehrere Tage dauerten, waren nach seinem Geschmack. Ganze Schlachten wurden nachgestellt, an denen der Fürst hoch zu Ross teilnahm. Zum Höhepunkt der Darbietungen lies sich die Bühne ohne Weiteres unter Wasser setzen, um Aufsehen erregende Schiffsgefechte zu inszenieren. Und auch hier, wie an vielen Hoftheatern Norditaliens, war zu diesen Feierlichkeiten plötzlich die neue Opernmusik gefragt, und viele der jüngeren Komponisten erlernten das Metier.

Venedig - Oper für alle

Den entscheidenden kreativen Kick jedoch bekam die Oper zur gleichen Zeit in einer anderen Stadt – in Venedig. Für die Commedia dell’Arte, das italienische Stehgreiftheater fürs Volk, waren die Theater bereits gebaut und jedermann konnte daran teilnehmen. Für viele Opernkünstler ergab sich damit die Gelegenheit, regelmäßig in diesen Häusern aufzutreten. Ab 1637 konnten sich in Venedig feste Opernensembles etablieren, die regelmäßig gegen Eintrittsgeld Oper fürs Volk spielten und ihr Publikum begeisterten. Gleichzeitig entstand dadurch auch die neue Figur des Theatermanagers (Impresario), der mit der Oper Geld verdiente und Künstlern Arbeit gab. Allerdings waren die Theater Venedigs zunächst nicht für die Musik gedacht, und die Akustik war dementsprechend dürftig. Es sollte noch einige Jahre dauern, bis in Florenz 1657 das erste Theater eingeweiht wurde, das speziell nur für die Oper entworfen worden war und das als erstes die Bezeichnung »Teatro all’italiana« trug: das Teatro alla Pergola. Mit seiner Hufeisenform, in der die Zuschauer in Rängen und Logen untergebracht waren, seinem getrennten Parkett und seiner Guckkastenbühne wurde es zum Vorbild des Opernhauses schlechthin, das in aller Welt Nachahmer finden sollte. Auch hier war es wieder eine Akademie, die »Standhaften« (»Immobili«), die diesen idealen Ort für die Aufführung des nun auch immer reichhaltiger werdenden Repertoires von Opernstücken realisierten. Sie erfanden außerdem die neue Art der Finanzierung dieser Gebäude: Bereits vor Baubeginn wurden die Logen an Adlige und reiche Bürger verkauft. Ein Multieigentum, das man bis heute noch in einigen italienischen Städten als Relikt finden kann (so zum Bespiel beim Teatro Verdi in Busseto oder beim Teatro Sociale in Mantua).
Das Teatro all’italiana wurde zum Exportschlager. Jeder Fürstenhof, jede größere Stadt in Nord- und Mittelitalien bis hinunter nach Neapel, ja sogar Palermo wollte nun ein solches Theater haben. Auf diese Weise entstand bis zum Ende des 17.Jahrhunderts mit einigen großen und vielen kleinen Opernhäusern (insgesamt ungefähr 40 an der Zahl) ein flächendeckender Markt, der Opernkünstlern und Impresari das Überleben sicherte. Opernensembles zogen von einer Stadt zur anderen, Sänger wurden ausgetauscht, Stücke überall im noch nicht geeinten Italien zeitgleich aufgeführt. Mund-zu-Mund-Propaganda beurteilte, was gut und was schlecht war, und die ersten Sängerstars waren geboren, die besser bezahlt wurden als selbst die Komponisten.

Die Oper aus Stein - Das Theater boomt

Die Meisten der Häuser jedoch waren aus Holz und fast alle – wie auch das »Fabriktheater« Aleottis – brannten irgendwann aus oder wurden abgerissen, um größeren Theatern Platz zu machen. Aus dieser Zeit finden sich leider zumeist nur Zeichnungen als Zeugen vergangener Theaterpracht. Um 1730 gingen die Architekten schließlich daran, neue und größere Opernhäuser aus Stein zu entwickeln, doch auch aus dieser Zeit können wir heute nur noch wenige besuchen. Darunter jedoch zwei große Häuser, die sich nach wie vor darum streiten, wer sich das älteste, noch im Original erhaltene Opernhaus Italiens nennen darf: das Teatro San Carlo in Neapel und das Teatro Comunale in Bologna. San Carlo wurde 1737 aus Stein mit Logen aus Holz errichtet, brannte jedoch 1814 aus und wurde in nur zwei Jahren originalgetreu wieder aufgebaut. Das Teatro Comunale, zwar erst 1756 fertiggestellt, ist mit seinen Logen aus Stein und seiner beeindruckenden Akustik auch heute noch in seiner ursprünglichen Form erhalten.
Während italienische Architekten das Teatro all’italiana in ganz Europa verbreiteten, begann auch in Italien die goldene Zeit der Opernmusik und damit ein wahrer Bauboom. Die großen Theater entstanden, wie La Fenice (Venedig), La Scala (Mailand) und das St. Cecilie (Rom). Bedingt durch die starke Zersplitterung des Landes, gab es viele kleine Zentren, die ihr eigenes Opernhaus haben wollten – so in der Emilia Romagna, den Marken und der Toskana, oft gedrängt durch die theaterliebenden französischen Besatzer. Die Zahlen sind beeindruckend: Bereits im Jahre 1800 gab es in Italien ca. 100 Opernhäuser. Dabei hatten große Städte zwei, drei, ja sogar oft vier verschiedene Bühnen. Und dabei sind die Häuser fürs Sprechtheater noch nicht mitgerechnet. Um 1830 zählte man bereits 175 Opern, die eine regelmäßige Saison garantierten. Kein Wunder also, dass die Musik Rossinis, Donizettis und Bellinis eine schnelle Verbreitung fand. Verdis »Ernani« beispielsweise wurde in der Saison 1846/47 an 63 verschiedenen Opernhäusern gleichzeitig gespielt. Eine Effizienz, die heute nicht einmal moderne Kinoketten schaffen und die dafür sorgte, dass die Opernmusik in Italien auch ohne Radio zur Volksmusik werden konnte. Bis 1880 – dem Höhepunkt der Verbreitung – sollte die Zahl auf über 220 Opernhäuser steigen. Nimmt man Oper und Sprechtheater zusammen, kommt man auf die beachtliche Summe von knapp 1.000 Theatern.

Cinema paradiso - Das Ende vieler Häuser

Seltsamerweise war es die lang ersehnte Einigung Italiens, die den privat geführten Opernhäusern langsam das Wasser abgrub. Die staatliche Unterstützung versiegte, denn das junge Land brauchte jetzt eher Schulen, an denen Unterricht in Italienisch für alle gegeben werden konnte. Viele Häuser, darunter selbst die Mailänder Scala, gerieten in eine große Krise, andere mussten schließen. Auch mit der Architektur des klassischen Teatro all’italiana ging es zu Ende. Die Bauten wurden weiterentwickelt und man setzte jetzt im Zuschauerraum auf mehr Offenheit: Logen und steile Ränge waren nun nicht mehr zeitgemäß, denn alle sollten gut sehen und hören können. Und so war es im Jahre 1903 das Teatro Petruzzelli in Bari, das als eines der letzten Häuser »all’italiana« gebaut wurde, wenn auch schon mit offenen Balkonen und im Stil einer Arena.
Auch künstlerisch kam die Oper ins Stocken. Anfang des 20. Jahrhunderts fand mit Giacomo Puccini die italienische Oper ihren letzten großen Höhepunkt, zumal mit dem Kino nun eine neue Kunstform entstand, die für das Volk die Rolle der Oper übernahm. Fortan ging man lieber ins Kino, um zu lachen und zu weinen und um große Gefühle zu erleben – und das Zeigen von Filmen war zudem auch noch billiger als teuere Opernproduktionen. Die Zukunft vieler Opernhäuser, besonders der kleinen, sah Anfang des 20. Jahrhunderts nicht rosig aus. Die, die nicht schließen mussten, wurden zweckentfremdet, die meisten übernahm der schärfste Konkurrent, das Kino, wieder andere wandelte man zu Tanzsälen um. Als das Kino in den 60er Jahren selbst in die Krise kam, wurden viele kleine Theater zu Pornokinos, Supermärkten oder einfachen Lagerräumen in kostbarem Dekor, die schließlich immer mehr verkamen, um schließlich ganz geschlossen zu werden.

Auferstanden aus Ruinen - Rückbesinnung

Erst seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es einen deutlichen Kurswechsel. Gefördert durch Gelder der EU, erkannten viele Kommunen den kulturellen Wert dieser kleinen Theater. Es begann ein wahrer Boom von Restaurierungen. Besonders in den Regionen Toskana, Emilia Romagna, Umbrien und den Marken kann man so heute wieder viele kleine und mittlere Opernhäuser in alter Pracht bewundern. Das Teatro Verdi in Pisa, das Teatro Giglio in Lucca oder das Teatro Pergolesi in Jesi sind nur einige von vielen Namen der größeren Häuser, die hier zu nennen sind. Mustergültig setzte man sich in der Region Marken für den Erhalt der teilweise nur 150 Zuschauer fassenden Häuser ein. Von den zur Blütezeit 1868 bestehenden 113 kleinen und mittleren Theatern konnte man 72 retten. Im Moment ist man dabei, sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, über 50 davon sind bereits restauriert.
So zum Beispiel das knapp 150 Personen fassende Teatro Angelo Mariani in St. Agata Feltria. 1763 gebaut, hat dieses kleine Holztheater alle Kriege überlebt. Seinen Höhepunkt feierte es 1923, als zur Einführung der elektrischen Beleuchtung das Orchester der Scala hier an drei Abenden den »Rigoletto« spielte. Bühne und Parkett waren vom Orchester besetzt und die Bevölkerung von St. Agata musste sich in den Logen drängen. Dann nahm das Theater den Leidensweg vieler kleiner Häuser. Tanzsaal, Kino, Pornokino und völlige Schließung. Anfang der 90er Jahre begann man mit der Restaurierung, und seit 2002 gibt es hier wieder ein buntes Programm aus Theater, klassischen Konzerten, Lesungen und Jazz. Mit fast 250 Jahren ist es eines der ältesten erhaltenen Holztheater Italiens. Oder das Teatro Apollo in Mondavio: 1803 auf Drängen der Franzosen errichtet, fanden hier einst kleinere Operninszenierungen statt. Im Zweiten Weltkrieg benutzen die Deutschen es als Offizierskasino und lauschten dort »Lili Marleen«. Danach stand es lange Zeit leer. Jetzt aber wird es nach denkmalpflegerischen Grundsätzen renoviert, und selbst die alte Bühnentechnik soll erhalten bleiben, obwohl man nicht damit rechnet, das alte Opernhaus wieder zu bespielen. Man denkt eher daran, einen neuen Anziehungspunkt für Touristen zu schaffen.
Ein besonders typisches Beispiel bietet das Teatro del Trionfo im Oliven-ort Cartoceto. Seine Ursprünge reichen bis in das Jahr 1730 zurück, als man in eine leer stehenden Olivenmühle ein kleines Holztheater einbaute. Erst 1801 fügte man noch drei Ränge hinzu, von denen man heute nur noch das Halbrund erkennen kann. Jeder Zuschauer war aufgefordert, zu den Vorführungen einen Eimer Wasser mitzubringen und griffbereit zu halten – von der Brandsicherheit des Hauses schien man nicht allzu überzeugt. Dennoch kann dieses Haus auch von einem Weltstar erzählen. Als die 15-jährige Renata Tebaldi im Krieg Mailand verlassen musste und zu ihrer Großmutter in die Marken kam, sang sie im Teatro del Trionfo zur Begeisterung der Olivenbauern Arien aus der »Tosca«. Heute wird das Haus für Ausstellungen genutzt und man sammelt verzweifelt Geld für seine Restaurierung. Doch vielen der für die Kunst Verantwortlichen in Italien scheint es vielleicht gerade so zu gefallen, wie es heute dasteht.
Die künstlerische Nutzung der wiedererstandenen Häuser wird meist Kooperativen übertragen, die mit einem bunten Programm aufwarten, wegen des kulturellen Überangebots jedoch untereinander langsam unter Konkurrenzdruck geraten. Kleinkunst, Jazz und Konzerte füllen heute die Häuser, wo einst Verdis Opern für Diskussionen sorgten. Und das Sommerloch sollen Workshops und Kurse meist für ausländische Touristen stopfen. Es sind kleine Schmuckkästchen entstanden, die wieder etwas Kultur in die Provinz bringen, die aber für die Entwicklung und Verbreitung der Opernmusik heute kaum noch eine Bedeutung haben.

Renovierung all´italiana - Schön und praktikabel

Anders dagegen an den großen Theatern: Ob durch tragische Brände zerstört (Petruzzelli 1992, La Fenice 1996) oder durch neue Sicherheitsvorschriften von der Schließung bedroht (La Scala 2001) – hier hat man sich für einen radikalen Restaurierungskurs entschieden. Das Prinzip ist beim Teatro alla Scala am deutlichsten zu erkennen. Radikaler Abriss des Bühnenturmes (ohne viel nach dem Denkmalschutz zu fragen) und Wiederaufbau mit modernster Technologie und getreue Wiederherstellung der historischen Teile des Zuschauerraums und der Foyers. Auch beim Wiederaufbau von La Fenice folgte man diesem Beispiel. Hier gab es zwar nichts mehr einzureißen, doch das Prinzip von modernster Bühnentechnik im historisch getreu rekonstruieren Haus wurde gewahrt. Und wieder gereicht Italien zum Vorbild: Beim gegenwärtigen Umbau des Moskauer Bolshoi Theaters orientiert man sich an Italien, wenngleich mit mehr Respekt gegenüber dem Denkmalschutz als ihn die Italiener an den Tag legen.
Resultat eines solchen Umbaus ist oft eine Veränderung in der Leitung des Theaters. Auch dafür war die Mailänder Scala ein Beispiel. Riccardo Muti ging im Streit und Stéphane Lissner glättete die Wogen. Mit den neuen Wänden geraten auch die alten Hierarchien ins Wanken. Mehr Zusammenarbeit im Haus und Produktionsaustausch europa- und weltweit sind gefragt, und so scheint erneut von Italien ein Impuls auszugehen, die architektonischen Bedingungen für die Aufführung von Opernmusik im internationalen Maßstab zu verändern und so noch einmal etwas für die Entwicklung der geliebten Musikform Oper zu tun.

Rondo Redaktion, 28.06.2014, RONDO Ausgabe 6 / 2007



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