home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Startseite · Interview · Gefragt

(c) Ben Wolf

Die Chorjungen

Goldkehlchen

Die deutsche Antwort auf die platinverwöhnten englischen „Choirboys“ rollt an – und zwar aus Augsburg.

Karriere ohne Castingshow! Ja, das gibt es noch. Für „Die Chorjungen“ begann alles nämlich zunächst ganz klassisch mit Mozarts „Zauberflöte“, bei der sie im Schlosstheater von Drottningholm unter Daniel Harding gemeinsam auf der Bühne standen. Hier wurden dann die Verantwortlichen der Deutschen Grammophon aufmerksam, die nach Stimmen für ein neues Projekt nach dem Vorbild der erfolgreichen englischen Formation „The Choirboys“ suchten und das Trio aus der Talentschmiede der Augsburger Domsingknaben wenig später unter Vertrag nahmen. Das Etikett von „Deutschlands jüngster Boy Band“, das man ihnen teilweise schon verpasst hat, sehen die drei Jungs dabei eher mit einem Augenzwinkern. Und obwohl Nicolas, Jan und Georg erst zwischen 13 und 14 Jahre alt sind, geben sie sich im Interview bereits wie Profis. „Auch wenn da ein paar moderne Lieder dabei sind, sind wir in erster Linie schon noch Domsingknaben und machen hauptsächlich klassische Sachen.“ Die erste eigene CD, deren Trackliste sich von „You Raise Me Up“ bis hin zum barocken „Miserere“ aus der Feder von Gregorio Allegri spannt, war aber trotz diverser vorangegangener Aufnahmen mit dem Chor schon „ziemlich cool“.
Egal ob aktueller Charthit oder Barock, die musikalische Prägung durch die Augsburger Domsingknaben kann und soll auf der CD gar nicht verleugnet werden. Besonders die klare, instrumentale Stimmführung, die Domkapellmeister Reinhard Kammler während seiner Zeit in England kennengelernt hat und als Tradition nun auch mit seinem Ensemble weiterführt. Druck auf die jungen Sänger ist dabei ein Fremdwort. Bewusst gibt es in Augsburg auch kein Internat, sondern lediglich zwei bis drei Proben pro Woche. So haben die Jungs noch ein ganz normales Leben abseits des Chores, und die späteren Berufswünsche gehen nicht zwangsläufig in Richtung Opern- oder Konzertsänger. „Singen ist für mich ein Hobby“, sagt Nicolas. „Außerdem komme ich wahrscheinlich eh bald in den Stimmbruch, da weiß man ja auch nicht, wie die Stimme danach wird.“

Bereits erschienen:

Gregorio Allegri, Franz Schubert, Gabriel Fauré u.a.

Die Chorjungen

Panorama/Universal

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Tobias Hell, 07.06.2014, RONDO Ausgabe 3 / 2014



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

Tutto Mozart!

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Mit Mozart hat die römische Mezzosopranistin Cecilia Bartoli ja auch auf Tonträger schon früh […]
zum Artikel

Pasticcio

Verdacht bestätigt

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Als der Geiger Roman Totenberg 1980 ein Konzert gegeben hatte, brachte er seine Stradivari noch […]
zum Artikel

Gefragt

Fatma Said

Licht an

Die Ägypterin pendelt zwischen Berlin und London als Sopranistin des 21. Jahrhunderts. Auch auf […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top